Hin und Weg | Sylvia Zirden

10. bis 15. Juni 2022

tunnel19 | studio   /   Kohlfurter Straße 42  /   10999 Berlin

www.tunnel19.de

Vernissage Freitag, 10. Juni 18-22 Uhr
Öffnungszeiten Samstag und Sonntag 14-20 Uhr, Montag bis Mittwoch 16-20 Uhr

Kirmes oder Wald? Bei Sylvia Zirdens Arbeiten „Kirmes“ und „Baum Hain Wald“ geht es um verschiedene Formen der Wahrnehmung und um zwei verschiedene eskapistische Konzepte.

Menschen gehen auf die Kirmes, um ihrem Alltag zu entfliehen, sei es durch extreme körperliche Erfahrungen, spielerische Ablenkung oder das Eintauchen in eine fremde Welt. „Kirmes“ zeigt das wilde Durcheinander von Attraktionen, die eine Stimmung von Ausbruch, Fremdheit und Abenteuer erzeugen sollen. Kindermärchen und Gruselkabinett, Tombola und Großwildjagd, Breakdance und Ethno-Show – die Überfülle von grellen, klischeebeladenen Bildern, von Impressionen und Informationen führt zu einem Gefühl der Überwältigung, die für manch einen eine brachiale Art der Weltflucht ist.

Der Wald ist ein genau entgegengesetzter Zufluchtsort. Statt um Ablenkung und Zerstreuung geht es den eher zart Besaiteten, die in den Wald gehen, um Ruhe und Kontemplation. Die Bilder aus der Serie „Baum Hain Wald“ widmet sich mit Texten zum Wald und Schwarz-Weiß-Fotografien der Vorstellung von Wald als Ort des Rückzugs, der Stille, der Einsamkeit und Ewigkeit.

Fair or Forest? Sylvia Zirdenʼs works „Kirmes“ and „Baum Hain Wald“ are about different forms of perception and about two different escapist concepts.

People go to the funfair to escape their everyday lives, whether through extreme physical experiences, playful distraction, or immersion into a foreign world. „Kirmes“ depicts the wild jumble of attractions designed to create a mood of escape, strangeness, and adventure. Childrenʼs fairy tales and chambers of horror, tombola and big game hunt, break dance and ethnic show – the overabundance of garish, cliché-laden images, of impressions and information leads to a feeling of being overwhelmed, which for some is a brute way of escaping the world.

The forest is just the opposite kind of refuge. Instead of distraction and diversion, the more sensitive people who go to the forest are concerned with tranquility and contemplation. The images from the series „Baum Hain Wald“ is dedicated to the idea of forest as a place of retreat, silence, solitude and eternity with texts about the forest and black and white photographs.