07.07. – 21.07.2023

immateriell, version 0.7
Volker Hagemann

tunnel 19 | Studio

Vernissage:
07.07.2023,  19 bis 22 Uhr

Finissage:
21.07.2023, 19 bis 22 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi./ Do. / Fr.  16–19 Uhr
Sa. / So.  14–20 Uhr

tunnel19 I Studio
Galerie für Fotografie
Kohlfurter Sr. 42
10967 Berlin

 

Die Menschheit scheint einen Drang zu verspüren, physisch erlebbare Abbilder, Objekte und Erzählungen von übernatürlichen Vorstellungen zu schaffen: Idole, Fetische, religiöse Bücher, Fiktionen. Doch diese Illustrationen immaterieller Ideen sind zwangsläufig wenig zufriedenstellend. Die Übersetzung des Immateriellen ins Konkrete erreicht bestenfalls so etwas wie eine Version 0.7, denn eine Vorstellung besitzt keine Physis und ist nur über den Umweg mehr oder weniger willkürlicher Zeichen, Metaphern, Bilder und Objekte in die physische Welt transferierbar.

Volker Hagemann dokumentiert mit den Fotografien seiner Ausstellung „immateriell, version 0.7“ zwei Resultate dieser Aktivität: Auf der einen Seite stehen Bilder aus dem sakralen Kontext, die größtenteils im Kölner Dom und auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris entstanden und unmittelbar mit Erzählungen des Christentums und der europäischen Kulturgeschichte verbunden sind. Auf der anderen Seite stehen Bilder, die in einer immersiven Installation der Künstlergruppe teamlab entstanden sind: Dort reagierte ein mit digitaler Technik vollgestopfter Raum auf die Physis, die Aktivitäten und den Gestaltungswillen der Besucher, um eine märchenhaft anmutende zweidimensionale Welt zu generieren. In der Ausstellung liegen kurze Texte aus, die Besucherinnen und Besuchern Anstöße zu bildgebundenen und freien Assoziationen sowie zur Reflexion geben.

immaterial, version 0.7

Humanity seems to feel an urge to create physically tangible images, objects and narratives of supernatural ideas: Idols, fetishes, religious books, narratives. But these illustrations of immaterial ideas are inevitably less than satisfactory. The translation of the immaterial into the concrete achieves at best something like a version 0.7, because an idea has no physicality and can only be transferred into the physical world via the diversions of more or less arbitrary signs, metaphors, images and objects.Volker Hagemann documents two results of this activity with the photographs in his exhibition „immaterial, version 0.7“: on the one hand, there are images from the sacred context, most of which were taken in Cologne Cathedral and the Père Lachaise cemetery in Paris and directly linked to narratives of Christianity and European cultural history. On the other hand, there are images created in an immersive installation by the artist group teamlab: There, a room crammed with digital technology reacted to the physicality, activities and creative will of the visitors to generate a fairytale-like two-dimensional world. Short texts are displayed in the exhibition to encourage visitors to make image-based and free associations and to reflect.