Invisible Borders
Mireille van der Moga &
Tineke van Veen
Nationale Grenzen sind fest verankerte und doch durchlässige politische Trennungen, die wir schaffen und die untrennbar mit Vorstellungen von Einschluss und Aus-schluss, Identität und Zugehörigkeit, wir und sie verbunden sind. Wir nehmen Grenzen als entscheidend für unser Selbstverständnis und unsere Sicherheit wahr, doch diese Abstraktionen sind weder fest noch dauerhaft.Invisible Borders ist eine Zusammenarbeit, die die Dualität eines neuen Zustands untersucht – die gleichzeitige Auf-
lösung der europäischen Grenzen und ihre Ausdehnung über den Kontinent hinaus durch Technologien der Kontrolle – und den Wert von Landgrenzen überhaupt in Frage stellt.In einer Zeit des grenzenlosen Internets, der einseitigen demografischen und ökologischen Entwicklung und der eskalierenden Grenzkonflikte macht das Festhalten an Trennungen immer weniger Sinn. Wäre ein freierer Strom von Menschen nicht in unser aller Interesse? Lag die Grundlage der menschlichen Entwicklung nicht schon immer in der Bewegung, Erkundung und Ausbeutung? Und wie werden die Änderungen der Einwanderungsgesetze in Verbindung mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz die Grund- und Menschenrechte von Flüchtlingen, Migranten und Bürgern gleichermaßen gewährleisten?