Tabula rasa

10.10. – 17.10.2022

tunnel19

Vernissage 09.10. 2022 @ 14-22 Uhr
Finissage 16.10. 2022 @ 14-22 Uhr
Ausstellung 10. bis 17.10. 2022
Geöffnet Täglich 14-20 Uhr

Projektraum im Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz 2 | 10997 Berlin



Mit Arbeiten von
Sylvia Zirden – Das Licht der Welt – 1. Tag
David Varnhold – Meister, ich zweifel…
Lars Wagner – Die Wahrheit liegt im Staunen
Mireille van der Moga – Nuclear Nippon
Volker Hagemann – take it or leave
Andreas Henkel – Reading the river
Martin Kesting – Maranasati (2017-2022)

 

 

Der Ausdruck tabula rasa steht ebenso für völlige Auslöschung wie für radikalen Neuanfang und bezeichnet wörtlich die Leere, die sich zwischen beidem auftut. Der Ausdruck hat insbesondere in der Erkenntnistheorie Karriere gemacht. Bereits Platon nannte die Seele eines neugeborenen Menschen eine unbeschriebene Tafel, die sich erst im Laufe des Lebens mit Vorstellungen füllt, die über die verschiedenen Sinne vermittelt werden. Für Künstler:innen ist die tabula rasa als leeres Blatt, das beschrieben, oder leere Leinwand, die bemalt werden möchte, notorisch. Den umgekehrten Vorgang, etwas vollkommen auszuradieren, so zu vernichten, dass nichts mehr übrig bleibt, bezeichnet der Ausdruck „tabula rasa machen“.

Leere, Neuanfang, Auslöschung – damit beschäftigen wir uns in den Arbeiten für diese Ausstellung in den unterschiedlichsten Zusammenhängen.

The expression tabula rasa stands as much for complete extinction as for radical new beginnings and literally denotes the void that opens up between the two. The expression has made a career especially in epistemology. Plato already called the soul of a newborn human being a blank slate, which only fills up in the course of life with ideas that are conveyed through the various senses. For artists, the tabula rasa as a blank page to be written on or a blank canvas to be painted on is notorious. The reverse process of completely erasing something, of destroying it so that nothing remains, is what the expression “making tabula rasa” refers to.

Emptiness, new beginnings, erasure – in our works we deal with these ideas in the most diverse of contexts.